LPG ist die Abkürzung für aus Erdöl gewonnenes
Flüssiggas. Damit werden ganz allgemein flüchtige
Kohlenwasserstoffverbindungen des Erdöls und des Erdgases
bezeichnet. Bei Atmosphärendruck und normalen
Umgebungstemperaturen sind diese Verbindungen gasförmig. Bei einer
leichten Druckbeaufschlagung (2 bis 8 bar) gehen diese Gasverbindungen
in einen flüssigen Zustand über. In Folge dieser Umwandlung
reduziert sich auch das Volumen um das rund 250 fache. Dadurch kann
eine verhältnismäßig große Menge Flüssiggas
in einem relativ kleinen Raum gelagert werden, allerdings müssen
die Lagerbehälter in diesen Fällen wie Druckkammern ausgelegt
sein.
Flüssiggas besteht im Prinzip aus einer Mischung von Propan und
Butan. Propan ist leichter, hat aber einen niedrigeren Energieanteil
pro Volumeneinheit als Butan. Das Dampfdruckverhalten zeigt, daß
reines Propan bei Atmosphärendruck bei einer Temperatur von
-42°C kondensiert, reines Butan dagegen bei -7°C bereits in
einen flüssigen Zustand umgewandelt wird. Reines Butan kann daher
im Winter zu Problemen führen, wohingegen reines Propan einen
höheren Verbrauch verursacht (l/100 km).Flüssiggas, als
Autogas, wird als Propan-/Butan-Mischung vertrieben. Das
Mischverhältnis hängt von Angebot und Nachfrage des
Kraftstoffmarktes ab. Daher ist das Mischverhältnis im Sommer ca.
40% Propan und 60% Butan und im Winter 60:40. Der Kraftstoffverbrauch
der Fahrzeuge ist dadurch im Winter höher als im Sommer.
Zusätzlich enthält Flüssiggas auch noch einen kleinen
Anteil an Propylen. Dieser Kohlenwasserstoff ist als Nebenprodukt des
Raffinationsverfahrens unvermeidlich. Anteilmäßig liegt er
meist zwischen 3 und 5%. Mit Ausnahme des Propylens sollten im
Flüssiggas keine weiteren negativen Anteile enthalten sein. Dieser
hohe Reinheitsgrad führt dazu, daß Flüssiggas nicht
altert und zeitlich praktisch unbeschränkt gelagert werden kann.
Als Sicherheitsmaßnahme wird dem Flüssiggas ein
Geruchsmittel beigemischt, da das Gas naturgemäß geruchlos
und unsichtbar ist. Flüssiggas hat im Vergleich zum Benzin eine
sehr hohe Klopffestigkeit. Flüssiggas hat je nach
Mischungsverhältnis eine Oktanzahl von ca. 101 bis 104 (R.O.Z.)
Autogas (LPG) vs. Erdgas (CNG):
Die Medien haben in der letzten Zeit immerwieder über Autofahren
mit Gas berichtet, dass eigentlich jeder davon schon mal irgendwie
irgendwo irgendwas gelesen oder gehört hat. Wichtig wäre
erstmal der ganz klare Unterschied zwischen CNG - Erdgas und LPG
Flüssiggas / Autogas
Autogas - Flüssiggas -LPG (Liquified Petroleum Gas) und Erdgas - CNG (Compressed Natural Gas)
Zu LPG - Flüssiggas - Autogas:
Flüssiggas, Propan, Butan und deren Gemische, sind
Kohlenwasserstoffe. Sie sind unter normalen atmosphärischen
Bedingungen gasförmig, verflüssigen sich aber schon unter
relativ geringem Druck. Dieser markanten Eigenschaft verdankt
Flüssiggas seinen Namen. Da es in flüssigem Zustand nur einen
Bruchteil seines Gasvolumens beansprucht (1/260), läßt es
sich in großen Mengen in Druckbehältern lagern und in
Bahnkesselwagen, Straßentankwagen und Flaschen an jeden Ort
transportieren - also viel Energie auf kleinstem Raum.
Zu CNG - Erdgas:
Methan (CH4) ist der wesentliche Bestandteil von CNG. Es ist bei
Umgebungsbedingungen gasförmig und wird bereits seit Jahren
für die Energieversorgung von Haushalten eingesetzt. Es weist
deutliche Vorteile bei der Umweltbelastung gegenüber
Mineralöl-Heizungen auf.
Bei der Nutzung als Kraftstoff wird es unter hohem Druck gespeichert
(CNG = Compressed Natural Gas). Zeitweise wurde auch mal flüssiges
Erdgas (LNG = Liquefied Natural Gas) in Fahrzeugen eingesetzt, diese
Technik wird jedoch mittlerweile nicht weiter verfolgt. Als Gas wird es
hingegen im Kfz-Bereich immer häufiger eingesetzt. Auf
bundesdeutschen Straßen rollen rund 10.000 Erdgas-Fahrzeuge. Der
weltweite Bestand beläuft sich etwa auf 1 Mio. Kraftfahrzeug,
wovon allein 430.000 in Argentinien unterwegs sind.
Ein weiterer Pluspunkt für Gas sind die reduzierten
Geräusch-Emissionen. Da der Druckanstieg in der Brennkammer von
Erdgas-Motoren nicht so stark ist, laufen sie im Vergleich zu
Benzin-Motoren leiser. Daher werden Erdgas-Fahrzeuge unter anderem
gerne bei der Stadt-Reinigung in dicht bewohnten Gebieten eingesetzt.
Die Reduzierung des Schalldrucks beispielsweise um drei Dezibel wird
subjektiv als Halbierung des Geräuschpegels empfunden.
Negativ zu bewerten sind jedoch die Leistungseinbussen, die mit dieser
Technik verbunden sind. Die Speichersysteme für Erdgas-Fahrzeuge
weisen im Vergleich zu konventionellen flüssigen Kraftstoffen eine
niedrigere Energiedichten auf. Damit trotzdem ausreichende
Energiereserven mitgeführt werden können, sind hohe
Drücke notwendig. Dementsprechend groß und schwer sind die
Tanks. Mit etwa 60 l Erdgas liegt die Reichweite von derartigen
Fahrzeugen bei etwa 250 km.
Vorteile LPG - Autogas:
- Flüssiggas gilt als schadstoffarmer Kraftstoff. Es hat einen sehr geringen Schwefelgehalt, einen hohen Reinheitsgrad und verbrennt praktisch rückstandsfrei (kein Ruß).
- LPG eignet sich wegen des geringen Schadstoff-Ausstoßes gut für Flur-Förderzeuge in geschlossenen Werkhallen.
- LPG-Fahrzeuge sind gut geeignet für Flotten-Betreiber in Ballungsräumen, weil viele Fahrzeuge von einer Tankstelle aus betankt werden können.
- Flüssiggas hat mit einer Tankfüllung eine relativ große Reichweite im Vergleich zu anderen alternativen Kraftstoffen (Pkw: ca. 600 km).
- Die konstruktive Gestaltung der Tankgeometrie ist weitgehend freigestellt.
- Die Betankung ist ebenso einfach wie bei Benzin.
- LPG ist nicht mit Wasser löslich und kann so das Grundwasser nicht gefährden.
- LPG kann bei geringerem Druck (max. 30 bar) als Erdgas (mind. 200 bar) oder Wasserstoff (200 bar oder tiefkalt bei T = - 253 °C) gespeichert werden.
- Die Verbrennung ist 'weicher' (leiser) und gleichmäßiger als bei konventionellen Kraftstoffen.
- Es tritt nur eine geringe Belastung des Motoröls auf (kein Ruß, keine Kraftstoff-Verdünnung, keine Dampfblasen-Bildung), die eine Viskositätsverminderung bewirken könnte.
- Die Motoren weisen eine sehr lange Lebensdauer auf.
- Das Umschalten auf Benzin-Betrieb ist problemlos auch während der Fahrt möglich.
- LPG benötigt keine Additive, da wegen der höheren Oktanzahlen im Vergleich zu Benzin und der rückstandsfreien Verbrennung chemische Zusätze überflüssig sind.
- Die Klopf-Festigkeit ist relativ hoch, wodurch eine höhere Verdichtung als im Benzin-Betrieb möglich ist.
- Die Fahrzeug-Umrüstung ist problemlos bei fast allen Fahrzeugen möglich und billiger als bei Erdgas-Fahrzeugen, weswegen die Amortisationszeit relativ kurz ist.
- Der Energie-Bedarf und die Kosten für Tankstellen sind geringer als bei Erdgas (kein großer Kompressor).
- Im Vergleich zu Benzin und Diesel ist Flüssiggas deutlich billiger.
- Gasbetriebene Fahrzeuge werden steuerlich gefördert. Bis zum Jahr 2018 ist ein ermäßigter Steuersatz für Autogas festgeschrieben.
- Flüssiggas ist unabhängig von einem Pipeline-Netz.
- Die Infrastruktur wird zunehmend besser (z. Z. etwa 2100 LPG-Tankstellen bundesweit / Stand: Januar 2007)
- Das Parken in Tiefgaragen war verboten. Seit Inkrafttreten der novellierten Garagen-Verordnung am 30.11.1993 ist das Abstellen von Kraft-Fahrzeugen, die mit Flüssiggas betrieben werden, auch in Tiefgaragen zulässig.
Nachteile LPG - Autogas:
- Bivalente Fahrzeuge sind für Benzin-Betrieb optimiert und weisen geringe Leistungseinbußen im Flüssiggas-Betrieb auf. (ca 2%)
- Die Umrüstung (bivalenter Betrieb) ist u.U. mit einer Verringerung der Ladekapazität verbunden, weil ein zusätzlicher Tank eingebaut wird.
- Monovalenter Betrieb ist erst in Zukunft möglich.
- Umrüstung und Reparatur können nur von speziell ausgebildeten Mechanikern durchgeführt werden.
- Es können noch nicht sämtliche Modelle aller Automobil-Hersteller umgerüstet.
- Flüssiggas ist schwerer als Luft und sammelt sich am Boden. Es verflüchtigt sich nicht so schnell wie vergleichsweise Erdgas oder Wasserstoff.
Quellen: www.hydrogeit.de und www.energieportal.de